Hintergründe und Fakten zum azuro

Seit 1997 gibt es das azuro – Ausbildungs- und Zukunftsbüro in München. Träger sind die DGB-Jugend und der Kreisjugendring München Stadt. Das azuro wird vom Referat für Arbeit und Wirtschaft der Stadt München im Rahmen des Münchner Beschäftigungs- und Qualifizierungsprogramm (MBQ) gefördert.

Verschiedene Befragungen von Auszubildenden und Ausbildungsbetrieben nach den Ursachen von vorzeitigen Vertragslösungen, kamen zu dem Ergebnis, dass Konflikte mit Ausbildern bzw. Ausbilderinnen und Vorgesetzen, mangelnde Ausbildungsqualität und ungünstige Arbeitsbedingungen die häufig genannten Gründe waren. Weiterhin werden auch persönliche und gesundheitliche Gründe sowie falsche Berufsvorstellungen angegeben. Dahingegen nennen Betriebe als Abbruchgrund überwiegend mangelnde Ausbildungsleistung der Auszubildenden und mangelnde Motivation.

In München zeigt sich seit Jahren die Diskrepanz, dass es auf der einen Seite viele Bewerber bzw. Bewerberinnen gibt, die keinen Ausbildungsplatz finden und auf der anderen Seite Betriebe, die viele unbesetzte Ausbildungsstellen aufweisen. Aufgrund der sinkenden Zahl der Bewerber bzw. Bewerberinnen und dem gut ausgebauten Ausbildungsmarkt, müssen sich Betriebe zunehmend auf weniger leistungsstarke und passende Auszubildende einstellen. Zudem wird es für die Schulabgänger und -abgängerinnen auch immer schwieriger ihren beruflichen Wunschvorstellungen zu entsprechen. Dieses Passungsproblem birgt Konfliktpotential, erfordert sozialpädagogischen Unterstützungsbedarf sowie die Implementierung beruflicher Kompetenzen bei den Auszubildenden.

Ziel vom azuro ist es daher, vorzeitige Vertragslösungen sowie Ausbildungsabbrüche zu verhindern und junge Menschen auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit während der beruflichen Ausbildung zu unterstützen.

Durch eine ständige Weiterentwicklung des Projekts ist es gelungen, ein standardmäßiges und passgerechtes Angebot im Bereich der arbeitsweltbezogenen Jugendhilfe zu etablieren.

In Bezug auf die Ausbildungslandschaft in München hat sich gezeigt, dass für die Begleitung der Auszubildenden ein breites Netzwerk an Fachkräften notwendig ist. Die Einrichtung azuro ist hier ein wichtiges Bindeglied zwischen den unterschiedlichen Akteuren der Münchner Bildungslandschaft.